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10. Ausstellung: Pierre Fischer Momemte | Spuren | Elemente Malerei Vernissage: Samstag, den 2 November 2002 19.00 Uhr Dauer: 5. November - 7. Dezember 2002 Ort: Galerie ART&HENLE, Gartenstrasse 9 (Mttte), D-10115 Berlin Öffnungszeiten: Di-Fr 13-20 Sa 11-17 Telefon: 49-(0)30 27 90 87 33 Fax: 49-(0)30 27 9087 32 E-Mail: art@kunststand.de Web: www.kunststand.de Pierre Fischer, 1968 in Strasbourg, Frankreich, geboren, 1988-92 Aufenthalt in Utrecht, NL, lebt und arbeitet seit 1992 in Berlin. 1990 Diplom der Ecole Nationale Supérieure des Beaux Arts, Paris und 1991 Licence d'Arts Plastiques an der Universität Strasbourg. 1996/1998 Kunstdozent an der Volkshochschule, Kupferdrucker bei Willibrord Haas, Berlin. Gruppenausstellungen und Grafikbiennalen in Berlin, Düsseldorf, Essen, Utrecht, Maastricht (NL), Majdanek (PL), Bitola (MAK), Cluj (RO), Ourense (SP), Örebro (S), Strasbourg und Sarcelles (F). Einzelausstellungen in Berlin, Düsseldorf und Budapest (H) Momente Spuren Elemente. Schon der Titel - so wie die Bilder von Pierre Fischer - werfen Fragen auf. Im Brockhaus heißt es unter dem Stichwort Spurenelemente: "Chemische Elemente, die im menschlichen Körper in nur geringen Mengen vorkommen, für dessen Überlebensfähigkeit aber unerlässlich sind." Aus solchen essenziellen Elementen setzten sich auch die Werke Fischers zusammen. Wir zeigen groß- und kleinformatige Arbeiten aus den Jahren 2001 und 2002. Meist in Serien entstehen auf mehrfach verschachtelten Bildebenen fragmentarisch Momente der Bewegung, von Bewegungsrichtungen und ihren Zielen, Elemente von Innen- und Außenräumen, Zeit und Raum. Elemente, die unser Leben im Wesentlichen bestimmen, somit unerlässlich sind wie Spurenelemente. Fischer arbeitet mehrschichtig mit Öl, Acryl und Fotocollage und den Kombinationen der möglichen Techniken dieser Materialien. Seine Farben verwendet er mal zart und sparsam mit organischer Körperhaftigkeit, dann wieder satt deckend und graphisch. Manche Darstellung ist leicht gleich einer Zeichnung oder einem Aquarell, andere Arbeiten sind tektonisch bildhaft und schwer. In vielen Werken verbindet er unterschiedliche Techniken. Dies entspricht kongenial der Vielfalt der unterschiedlichen hinterlassenen Spuren seiner Protagonisten und ihrer Erzählebenen. Die Bilder setzen sich aus fragmentarischen Sequenzen zusammen, abbildhaften und formal-abstrakten. Fischer zeigt menschliche Haltungen und Bewegungsstadien, Transformationen, die an Francis Bacons verzerrte, verstümmelte Körpervisionen erinnern, Beine und Arme, die gleich einem rollenden Wolleknäuel durch den Raum traben, Figurendarstellungen zwischen vielschichtigen lyrischen Erzählebenen, Bildcollagen von Menschenmengen in linearen und flächigen Formengebilden mit rätselhafter Dynamik. Quellen vieler Bilder sind Dokumente, Zeitungen und Fotografien, Texte, Musik und Erinnerungen, ohne das seine Darstellungen dokumentarisch werden. Wir sehen Alltagsrequisiten, natürliche Landschaften und architektonische Räume, in deren Zentrum wir immer wieder mit dem Mensch konfrontiert werden. Mal fragmentarisch in reiner Form, mal als modellierte psychische Seelenstudie, in der man wie bei Horst Janssen dem Protagonisten unter die Haut guckt. Den figurativen Anteilen fügt Fischer die formalen bei. Architektonische Andeutungen von Türen, Fenstern, Säulen, Böden und Wänden lassen seine Protagonisten Räume durchwandern. Mal öffnet eine Figur einfach einen Vorhang und verschwindet in eine andere abstrakte Welt. Perspektive und Dimensionen sind verrückt. Fischer fängt Momente ein, geht auf Spurensuche, zeigt ihre wesentlichen Elemente. Der Mensch ist das Zentrum seiner Arbeiten. Ihn hat er aufs Korn genommen. Doch er erklärt uns nicht seine Deutung, sondern lässt uns hierfür Freiraum. Seine Spuren bilden Teile einer Geschichte über den Menschen, die uns wie in einer Traumsequenz mit Brüchen und Sprüngen, gleich einem ungeordnetes Puzzle, einem wilden Spurenschatz von Mensch und seiner Umgebung präsentiert wird. Es bleibt Raum für Geheimnisse. Wir dürfen selber auf Jagd gehen und Spurenlesen. Ob und wie wir sie deuten, bleibt uns überlassen. |
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