Mitteilung an die Medien

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7. Ausstellung:

Harriet Groß
I can see    cut outs | tableaux

Eröffnung: Freitag, den 31. Mai 2002 von 19-23 Uhr
Dauer: 1. Juni - 27. Juli 2002
Ort: Galerie ART&HENLE, Gartenstrasse 9 (Mttte), D-10115 Berlin
Öffnungszeiten: Di-Fr 13-19 Sa 11-17
Telefon: 49-(0)30 27 90 87 33 Fax: 49-(0)30 27 9087 32
E-Mail: art@kunststand.de Web: www.kunststand.de


Zur Ausstellung:

Die siebte Ausstellung ist die vierte Einzelausstellung in den Räumlichkeiten von ART&HENLE. Wir präsentieren einen Einblick in zwei unterschiedliche Werkgruppen von Harriet Groß aus den letzten beiden Jahren.

Harriet Groß,1967 in München geboren, studierte 1988-1994 Medizin an der Freien Universität Berlin. 1995 begann sie das Studium der Bildenden Kunst an der Hochschule der Künste, welches sie 2002 als Meisterschülerin bei Prof. Marwan beendete. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Harriet Groß konzentriert sich in ihren Werken analytisch auf die Subjektivität und ausschnitthafte Selektivität der menschlichen Wahrnehmung und deren individuelle Einordnung in die jeweils persönlichen Ordnungsschemata

In ihren beiden Werkgruppen, den tableaux und den cut outs, variiert sie die unterschiedliche Formensprache in vielfältigen Kombinationen, die unseren alltäglichen Eindrücken von der Umwelt, den verschiedenen Sichtweisen und deren Verarbeitung entspricht.

Zunächst zeigen wir fünf tableaux von Harriet Groß, die sie im Jahre 2000 entwickelt hat. Diese Arbeiten aus Papier auf Holz bestehen aus verschiedenen Teilelementen, die sie immer wieder verändert und unterschiedlich kombiniert. Dabei benutzt sie verschiedene Sorten farbigen Papiers, deren Materialität der sensiblen Emotionalität und Flüchtigkeit unserer Wahrnehmung und Erinnerung entspricht. Neben den tableaux, die gleich Erinnerungssequenzen durch Schnüre wie eine Matrix miteinander zu einer neuen Einheit verbunden werden, sind auch selbstständige Teilelemente dieser zu sehen, die Sequenzen von Träumen oder Bruchstücken der Erinnerung entsprechen.

Dabei konzentrierte sich Harriet Groß mehr und mehr auf die Filigranität des Materials Papier und die Positiv- und Negativform. Sie begann, Räume und Situationen zu zeichnen, die Negativformen herauszuarbeiten, bis sie diese endgültig durch Ausschneiden in ihre eigene Wirklichkeit überführte. Es entstanden die ersten cut outs. Diese geben Räume und Situationen gleich Erinnerungsbildern mit ungewohnten Perspektiven wieder. Dabei wählt sie als Form den klassischen rechteckigen Ordnungsrahmen oder das Oval, welches in der Psychologie als Flächenprojektion des Gesichtsichtsfeldes gilt. Mit geringem Abstand an die Wand gehängt entstehen je nach Lichteinfall sich überlagernde Hell- und Dunkelflächen durch die Schatten der schablonenähnlichen Ausschnitte. Mit der Einfügungen von Farbe auf der Rückseite der cut outs kommt ein weiteres Element der Wirklichkeit, die persönlicher Empfindung, die "Ahnung", hinzu. Gleich einer farbigen Note, überstrahlt die reale Farbe als Licht den Schatten, dringt in ihn ein, belebt ihn und modifiziert die Erwartungshaltung.

Die cut outs fügt Harriet Groß mittlerweile zu Szenarien gleich einem Dialog zusammen und mischt so die erzählerischen Ebenen. Eingebettet in mit an der Wand angebrachten Schnüren, die eine weitere räumliche Situation suggerieren, entstehen schemenhafte, transparente Visionen der Realität, die weder nur dieser, der Erinnerung oder dem Traumhaften zugeordnet werden können, und doch existent und real sind.

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